 
                
        
    
Modernisierung der Abwasserinfrastruktur
Neubau/Umbau Stauraumkanal Gründelbach
Das Stadtwerke Forchheim Kommunalunternehmen setzt ein wichtiges Zeichen für eine zukunftsfähige Infrastruktur und nachhaltigen Umweltschutz: In dem Zeitraum von September 2025 bis voraussichtlich Juni 2026 wird die Abwasserinfrastruktur am Kolpingsplatz/Gründelbach umfassend modernisiert. Im Mittelpunkt der Baumaßnahme steht die Erneuerung der Mischwasserbehandlungsanlage aus dem Jahr 1967.
 
 Notwendigkeit des Neubaus/Umbaus
 Im Stadtgebiet Forchheim betreibt das Stadtwerke Forchheim Kommunalunternehmen ein circa 170 Kilometer langes, genehmigungspflichtiges, öffentliches Abwassernetz im Misch- und Trennsystem. Bei einem Mischsystem wird Regen- und Schmutzwasser gemeinsam in einem Rohrleitungssystem Richtung Kläranlagen abgeführt und dort gereinigt. Die Ableitung des gesamten Abwassers über große Abwasserkanäle zur Kläranlage im Falle von Regenwetter ist weder wirtschaftlich vertretbar noch ökologisch sinnvoll. Aus diesem Grund wurden an verschiedenen Stellen im Kanalnetz Mischwasserbehandlungsanlagen mit Entlastungspunkten installiert. Bei starken Regenereignissen darf vorbehandeltes, stark verdünntes Abwasser an diesen Punkten in Gewässer abgeschlagen werden. Die Inbetriebnahme von Mischwasserbehandlungsanlagen ist ausschließlich mit einer wasserrechtlichen Genehmigung der zuständigen Unteren Wasserrechtsbehörde, dem Landratsamt Forchheim, zulässig.
Da die bestehende Anlage aus dem Jahr 1967 am Kolpingsplatz nicht mehr den aktuellen gesetzlichen und technischen Anforderungen an Gewässerschutz und Hochwasservorsorge entspricht, ist ein Umbau bzw. eine Teilerneuerung der Anlage erforderlich.
Teil 1 bereits abgeschlossen, Teil 2 folgt jetzt
 Im Vorfeld dieser Baumaßnahme wurde bereits im Jahr 2022 der erste Bauabschnitt, die Einleitungsstelle des Entlastungskanals in den Gründelbach, erfolgreich in der Straße „Am Gründelbach“ fertiggestellt. Im zweiten Bauabschnitt erfolgt nun der Bau eines neuen Drossel- und Entlastungsbauwerks mit Mess- und Regeltechnik, eines Rechens sowie die Anbindung an die bestehende Einleitungsstelle.
 
                
        
    
        Funktion des Stauraumkanals
 Der Stauraumkanal nimmt eine zentrale Funktion bei der Behandlung von Regenwasser ein, bevor dieses in natürliche Gewässer eingeleitet werden darf. Bei Starkregenereignissen wird der besonders stark verschmutzte erste Abwasserspülschwall im Stauraumkanal zwischengespeichert. Mithilfe der Mess- und Regeltechnik wird eine genau berechnete Menge des Abwassers gedrosselt zur Kläranlage weitergeleitet.
 Die restliche Menge des Abwasserspülschwalls füllt den Stauraumkanal auf. Ist dieser vollständig gefüllt, erfolgt die Abgabe in das sogenannte Entlastungsbauwerk. Hier befindet sich eine Rechenanlage, welche die Schwimm- und Schwebstoffe aus dem Kanalnetz entfernt, bevor es in den Gründelbach eingeleitet wird.
 
                
        
    
        Rechtliche Vorgaben
 Wie eingangs bereits angesprochen, besteht aufgrund der zeitlichen Vorgabe zur Fertigstellung der Baumaßnahme kein zeitlicher Spielraum mehr. Die ursprünglich für 2021 geplante Maßnahme wurde bereits mehrmals zugunsten der Sanierung des Paradeplatzes und dem Neubau der Piastenbrücke auf das Jahr 2025/2026 verschoben. Der Baubeginn wurde in enger Abstimmung mit der Stadt Forchheim nach dem großen Annafestumzug auf den 1. September 2025 festgelegt.
Der Beginn der Baumaßnahme ist in diesem Jahr zwingend erforderlich, da eine erneute Verschiebung der Maßnahme nicht genehmigt wird.
Der gültige Wasserrechtsbescheid regelt dabei exakt, wie viel Wasser pro Minute eingeleitet werden darf. Durch diese kontrollierte und vorgereinigte Einleitung wird die Umweltbelastung deutlich reduziert. Weitere Bauverzögerungen resultieren daher in zusätzlichen Gebühren, die sich auf die Abwasser- und Niederschlagsgebühren der Bürger direkt auswirken.
Enge Abstimmung und transparente Kommunikation
 Das Projekt wird in enger Abstimmung mit der Stadt Forchheim und den Anwohnerinnen und Anwohnern durchgeführt. Darüber hinaus wird die Baustelle mit dem Landratsamt Forchheim so abgestimmt, dass der Schulbusverkehr und der allgemeine ÖPNV allgemeinverträglich geregelt werden können.
Ziel ist es, die Auswirkungen auf den Alltag der Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich zu halten. Nach aktuellem Stand wird für die Dauer der Bauarbeiten der Kolpingsplatz auf Höhe Möbel Schramm voll gesperrt. Die Vollsperrung, die aus Sicherheitsgründen und wegen des beengten Baufeldes zwingend erforderlich wird, ermöglicht zudem eine spürbare Verkürzung der Bauzeit. Die derzeit dafür vorgesehene Umleitung für den Autoverkehr erfolgt:
- Über die Schönbornstraße zur B470 Theodor-Heuss-Allee für den Verkehr aus Richtung Paradeplatz
- Über die Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße für den Verkehr aus Richtung Süden
Bitte beachten Sie, dass sich von Seiten des Ordnungsamts noch kurzfristige Änderungen ergeben können.
 
                
        
    
        Die Umleitung für den Fahrradverkehr wird wie folgt verlaufen:
- Für den aus dem Süden kommenden Radverkehr verläuft die Umleitung über den Radweg hinter der Bundesagentur für Arbeit, über die Brücke des Gründelbachs und auf die Zweibrückenstraße in Richtung Paradeplatz.
- Für Radfahrer, die vom Paradeplatz kommen, kann die Ruhalmstraße zum Radweg am Gründelbach genutzt werden. So wird auch der Radverkehr zu den Gymnasien sichergestellt.
Es wird eine dreiwöchige Bauphase geben, in der die Kreuzung mit der Einfahrt in die Straße Zum Gründelbach gesperrt ist. In dieser Zeit wird der Fahrradverkehr über den Kolpingsplatz umgeleitet.
 
                
        
    
        Das Stadtwerke Forchheim Kommunalunternehmen steht während der gesamten Bauphase in engem Austausch mit den Anwohnern, um deren Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Über den Baufortschritt wird es über die gängigen Informationskanäle wie die Homepage und die Social-Media-Kanäle informieren.