Spatenstich für das Schalthaus des neuen Umspannwerks Forchheim West

Meilenstein für eine nachhaltige Energiezukunft

Forchheim macht einen großen Schritt in Richtung Zukunft: Mit dem Spatenstich beginnt offiziell der Bau des neuen Umspannwerks – eine entscheidende Investition in eine sichere, nachhaltige und leistungsfähige Stromversorgung. Das Projekt stellt die Weichen für das Wachstum von Wirtschaft, Wohnraum und Elektromobilität und sichert die Energieversorgung der Region für die kommenden Jahrzehnte.

Zukunftsfähige Infrastruktur für Forchheim
Bereits 2019 wurde das Projekt erstmals im Aufsichtsrat der Stadtwerke Forchheim vorgestellt. Mit dem Bau eines zweiten Umspannwerks wird die Versorgungssicherheit der Stadt Forchheim nachhaltig gestärkt:
Die aktuelle Auslastung des bestehenden Umspannwerks in der Paul-Keith-Straße liegt bei circa 75 Prozent und umfasst die gesamte Versorgung der Stadt Forchheim. Netzberechnungen zeigen, dass der steigende Energiebedarf durch die Mobilitätswende, den Zuwachs an Industrie und Gewerbe sowie den Wohnraumausbau die Kapazitäten des bestehenden Umspannwerks bis 2030 übersteigen wird. Da eine Erweiterung nicht möglich ist, wurde der Bau eines zweiten Umspannwerks erforderlich.

Die Investition in dieses Großprojekt beläuft sich auf insgesamt rund 11,4 Millionen Euro: ca. 4,1 Millionen Euro entfallen auf das Schalthaus, weitere 4,1 Millionen Euro auf den 110-kV-Teil sowie 3 Millionen für die Anbindungsleitungen ins Forchheimer Stadtgebiet.

Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein betont in seiner Rede die Bedeutung dieses Schritts: „Mit dem zweiten Umspannwerk gehen wir einen mutigen Schritt in die Zukunft. Forchheim wächst, entwickelt sich, und unsere Infrastruktur wächst mit! Die Stadtwerke Forchheim beweisen mit diesem Projekt Weitsicht und Innovationskraft. Wir sichern nicht nur die Energieversorgung von heute, sondern legen den Grundstein für die nachhaltige und klimafreundliche Energiezukunft unserer Stadt.“

Auch Bernd Göttlicher, Regionalleiter Franken der Bayernwerk Netz GmbH, unterstreicht die Bedeutung des Projekts: „Der Bau des zweiten Umspannwerks ist ein wegweisender Schritt für die Zukunft der Energieversorgung in Forchheim. Die Stadt und die Stadtwerke Forchheim beweisen mit diesem Projekt strategischen Weitblick und schaffen die Grundlage für eine stabile und zukunftsfähige Infrastruktur. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit zur späteren Erweiterung auf bis zu drei Transformatoren, wodurch das Stromnetz flexibel auf zukünftige Herausforderungen reagieren kann. Wir freuen uns, als Bayernwerk Netz GmbH einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität in Forchheim zu leisten und dieses zukunftsweisende Projekt zu begleiten.“

Technologische Innovation und nachhaltige Bauweise
Nach umfassenden Standortprüfungen wurde das Projekt mit höchster Sorgfalt geplant. Die Umsetzung erfolgt in enger Abstimmung mit der Bayernwerk Netz GmbH und unter wissenschaftlicher Begleitung der OTH Regensburg. Neben modernster Technik liegt ein besonderer Fokus auf Nachhaltigkeit:

  • Massivbauweise mit regionaler Wertschöpfung statt Betonfertigteilen
  • Holzfassade für eine harmonische Eingliederung in die Landschaft
  • Photovoltaikanlage (70 kWp) zur Eigenstromversorgung des Umspannwerks
  • Mittelspannungsschaltanlagen ohne klimaschädliche Isoliergase (SF6-frei)
  • Plätze für weitere Transformatoren sind bereits vorgesehen
  • Intelligente Netzinfrastruktur, welche künftige Erweiterungen ohne aufwendige Erdarbeiten ermöglicht

Christian Sponsel, Geschäftsführer der Stadtwerke Forchheim, hebt die Innovationskraft des Projekts hervor: „Wir bauen nicht nur für die Gegenwart, sondern mit Blick auf die Anforderungen von morgen. Die Stadtwerke Forchheim setzen hier auf modernste Technologie, eine nachhaltige Bauweise und eine Netzstruktur, die für kommende Herausforderungen bestens gerüstet ist. Ich danke dem Aufsichtsrat der Stadtwerke Forchheim für seine Weitsicht und allen Beteiligten für die bisherige Zusammenarbeit. Gemeinsam sichern wir die Energieversorgung der Zukunft – immer im Sinne des energiepolitischen Stadtwerke-Zieldreiecks: Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit und Versorgungssicherheit.“

Umwelt- und Naturschutz im Fokus
Das Projekt berücksichtigt umfassende Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen:

  • 4000 Quadratmeter CEF-Ausgleichsfläche für die geschützte Knoblauchkröte
  • Ressourcenschonende Bauweise und klimaschonende Energiegewinnung

Zudem gab es im Vorfeld eine umfassende archäologische Untersuchung mit spannenden Funden, die für die folgenden Generationen dokumentiert und gesichert wurden. Bei den Untersuchungen hat das Team über 1.300 Befunde freigelegt, darunter Hausgrundrisse, Keramikfragmente und Relikte einer bronzezeitlichen Siedlung aus der Urnenfelderzeit (ca. 1000 v. Chr.).

Netzausbau für die Zukunft
Um die Netzanbindung optimal vorzubereiten, wurden bereits die Schutzrohre für die Mittelspannungskabel unter der B470 verlegt – ein cleverer Schachzug, der zukünftige Erweiterungen ohne zusätzliche Umweltbelastungen ermöglicht. In den kommenden Jahren entstehen dann rund zehn Kilometer neue Mittelspannungskabeltrassen, um eine zuverlässige und flexible Stromversorgung sicherzustellen.Mit der Beauftragung der RAAB Baugesellschaft mbH & Co. KG beginnt nun, nach intensiver Planung, die Bauphase des Umspannwerks – ein entscheidender Schritt für die Energiezukunft in Forchheim.

Personen auf den Bildern von links nach rechts: Alexander Diel, up Engineering Lechermeier GmbH; Thomas Riepl, Kehrer Planung GmbH; Landrat Dr. Hermann Ulm; Wolfgang Schubert-Raab, Geschäftsführer der RAAB Baugesellschaft mbH & Co KG; Bernd Göttlicher, Regionalleiter Franken der Bayernwerk Netz GmbH; Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein der Stadt Forchheim; Christian Sponsel, Geschäftsführer der Stadtwerke Forchheim GmbH; Mathias Reznik, Geschäftsführer der Stadtwerke Forchheim GmbH; Michael Wokusch, Projektleiter Umspannwerk Forchheim West der Stadtwerke Forchheim GmbH
 

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