Die Forchheimer Kläranlage
Mit stetigen Sanierungen zum Energiespar-Vorbild
Die Forchheimer Kläranlage auf der Schleuseninsel ist von zentraler Bedeutung für die umweltgerechte Wasserwirtschaft der Stadt Forchheim, aber auch für große Teiles des Landkreises. Seit 1971 arbeitet die Kläranlage rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche, damit wir unser abgeleitetes Schmutz- und Regenwasser guten Gewissens wieder dem natürlichen Kreislauf zuführen können. Damit dies heute und für die kommenden Generation reibungslos gelingt, bedarf es regelmäßiger Modernisierungen. Aktuell erneuern und optimieren wir die Belüftung und die Gebläse der Belebungsstufe der Kläranlage.
Das Belebungsbecken gehört zum Herzstück der biologischen Reinigungsstufe der Abwasserreinigung. Hier wandeln Milliarden Bakterien und Kleinstlebewesen gelöste Abwasserinhaltsstoffe wie Kohlenstoff-, Stickstoff- und Phosphorverbindungen in Biomasse (Belebtschlamm) um. Durch die Zufuhr von Sauerstoff werden im Belebungsbecken optimale Bedingungen für die „Arbeit“ der Mikroorganismen geschaffen. Das bei dem Reinigungsprozess entstandene Schlamm-Wasser-Gemisch wird anschließend zu den Nachklärbecken geleitet. In den beiden Nachklärbecken wird der Belebtschlamm über Sedimentation vom gereinigten Wasser getrennt und größtenteils in die biologische Stufe zurückgeführt. Der überschüssige Schlamm wird dem Kreislauf entnommen und nach der Schlammbehandlung als Klärschlamm entsorgt.
Für die Belüftung des Belebungsbeckens wird viel Energie benötigt. Im Rahmen einer Potentialstudie wurde ermittelt, wie die Treibhausemissionen als auch die Energiekosten der Abwasserbeseitigung signifikant gesenkt werden können. Die Studie hat gezeigt, dass durch den Wechsel von Rohrbelüfter auf energieeffiziente Plattenbelüfter und den Austausch der vorhandenen Drehkolbengebläse durch neue Schraubengebläse (Erhöhung des Wirkungsgrades der Kompressoren von derzeit rund 59% auf 70 %) der Gesamtstromverbrauch der Kläranlage um rund 15 % reduziert werden kann und es somit zu einer Einsparung von insgesamt 121 Tonnen CO2 pro Jahr kommt.
Gefördert wird das Vorhaben mit einer Summe von 200.000,00 Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und deren nationale Klimaschutzinitiative sowie mit einer Summe von 411.660,00 Euro durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz im Rahmen der Förderrichtlinie Kommunaler Klimaschutz – KommKlimaFöR. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme betragen rund1,6 Millionen Euro. Die Bauarbeiten sollen bis Februar 2024 abgeschlossen sein und werden bei laufendem Betrieb durchgeführt.